Im Zeichen der Einigkeit

Der Internationale Tag der menschlichen Brüderlichkeit hat zum Ziel, kulturelle und religiöse Toleranz und Koexistenz zu fördern.

Der Internationale Tag der menschlichen Brüderlichkeit wurde 2021 erstmals von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Er fällt in eine Zeit, in der weltweit mehrere Hassverbrechen gegen religiöse Minderheiten begangen wurden. Beispiele sind die Rohingya-Muslimen in Myanmar oder die uigurischen Muslime in China.

In ihrer 2020 verabschiedeten Resolution äusserten die Vereinten Nationen ihre «tiefe Besorgnis über Handlungen, die religiösen Hass fördern und damit den Geist der Toleranz und der Achtung der Vielfalt untergraben, insbesondere zu einer Zeit, in der die Welt mit der beispiellosen Krise konfrontiert ist, die durch die Pandemie des Coronavirus verursacht wurde und die eine globale Antwort auf der Grundlage von Einigkeit, Solidarität und erneuerter multilateraler Zusammenarbeit erfordert.»

Dialog fördern

Der «International Day of Human Fraternity» soll den Dialog zwischen verschiedenen religiösen Gruppen sowie ein besseres Verständnis der gemeinsamen Werte, die alle Menschen teilen, fördern. Der Tag erinnert die Menschen daran, dass Liebe und Harmonie zwischen den verschiedenen Gemeinschaften der Weg zum Fortschritt ist. Die Vereinten Nationen haben erklärt, dass Intoleranz, Feindseligkeit und Konflikte in der heutigen Welt zunehmen. Deshalb ist es unerlässlich, dass sich die Menschen an die gemeinsamen Werte der gesamten Menschheit erinnern und sich für eine friedlichere, vielfältige und harmonische Welt einsetzen.

«Während wir den Internationalen Tag der menschlichen Brüderlichkeit begehen, sollten wir uns verpflichten, mehr zu tun, um kulturelle und religiöse Toleranz, Verständnis und Dialog zu fördern.»

Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres

Der Bedarf an geistlicher Führung sei noch nie so gross wie heute. Wir müssten unbedingt unsere Anstrengungen verdoppeln, um die Botschaft der guten Nachbarschaft zu verbreiten, die auf unserer gemeinsamen Menschlichkeit beruhe und die von allen Glaubenstraditionen geteilt werde, schreiben die Vereinten Nationen.

Interreligiöse Harmonie

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Grossimam von Al-Azhar, Ahmad al-Tayyib, führte am 4. Februar 2019 zur Unterzeichnung des „Dokuments über menschliche Brüderlichkeit für Weltfrieden und Zusammenleben“. Um dieses Ereignisses zu gedenken und die Werte des Friedens und der Verständigung zu fördern, für die das Dokument eintritt, haben die Vereinten Nationen beschlossen, den Internationalen Tag der menschlichen Brüderlichkeit zu begehen.

Letztes Jahr wurde der Tag im Rahmen der Weltwoche der interreligiösen Harmonie abgehalten – eine jährliche Veranstaltung, die seit 2010 in der ersten Februarwoche stattfindet. In Anerkennung der dringenden Notwendigkeit des Dialogs zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Religionen, um das gegenseitige Verständnis, die Harmonie und die Zusammenarbeit zwischen den Menschen zu fördern, ermutigt die Generalversammlung alle Staaten, die Botschaft der interreligiösen Harmonie und des guten Willens während dieser Woche in den Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempeln und anderen Gotteshäusern der Welt auf freiwilliger Basis und entsprechend ihrer eigenen religiösen Traditionen oder Überzeugungen zu verbreiten.

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